Britische Immobilienpreise in Corona-Zeiten weit über Vorjahresniveau

London (Reuters) – Auf dem britischen Immobilienmarkt beschleunigt sich wegen hoher Nachfrage und geringem Angebot der Preisanstieg spürbar.

Die Hauspreise stiegen von Oktober auf November um 0,9 Prozent und damit schneller als von Ökonomen mit 0,5 Prozent erwartet, wie der Hypothekenfinanzierer Nationwide am Mittwoch mitteilte. Damit liegen die Preise zehn Prozent über dem Niveau von November 2020. Nationwide-Chefökonom Robert Gardner sagte, die Hauspreise lägen jetzt fast 15 Prozent über dem Niveau vom März 2020, als die Corona-Pandemie Europa erfasste.

Auch in Deutschland setzt sich der Immobilienboom fort. Die Häuserpreise steigen laut Reuters-Umfrage noch auf Jahre hinaus – wenn auch nicht mehr so rasant wie zuletzt. Nach einem Zuwachs von schätzungsweise 10,0 Prozent im laufenden Jahr sagen die elf befragten Experten im Mittel für 2022 eine Verteuerung von 6,0 Prozent bei Wohnimmobilien voraus. 2023 soll es dann noch um 4,0 Prozent nach oben gehen und 2024 um 2,0 Prozent. Der Präsident des Berliner DIW-Instituts, Marcel Fratzscher, hat vor Preisblasen gewarnt. Anzeichen dafür gebe es zwar nicht flächendeckend, aber punktuell in Ballungsgebieten. “Wenn irgendwann diese Blase platzt und dann eine zu hohe Verschuldung da ist, kann es zu wirtschaftlichen Verwerfungen kommen”, sagte Fratzscher am Dienstag auf einer Veranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Deutschen Reuters-Dienstes.

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