Russland weist nach Tiergartenmord-Urteil deutsche Diplomaten aus

Moskau/Berlin (Reuters) – Russland hat nach dem Urteil im Tiergartenmord zwei deutsche Diplomaten ausgewiesen und den deutschen Botschafter einbestellt.

Die Regierung in Moskau habe dies als Antwort auf entsprechende deutsche Maßnahmen in der vergangenen Woche bezeichnet, teilte https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/ausweisung-diplomaten-russland/2502712 das Auswärtige Amt am Montag mit. “Dieser Schritt kommt nicht überraschend, ist aus Sicht der Bundesregierung jedoch vollkommen unbegründet”, hieß es unter Verweis auf das Urteil des Kammergerichts Berlin. Die Entscheidung des russischen Außenministeriums belaste das Verhältnis zur Bundesrepublik erneut. Die Beziehungen zu Russland sind insbesondere wegen der Ukraine-Krise schwierig.

Das Kammergericht hatte einen Russen wegen des Mordes an einem Georgier 2019 im Berliner Tiergarten zu lebenslanger Haft verurteilt. Es stellte dabei fest, dass die Regierung in Moskau hinter der Tat stehe. Der Vorsitzende Richter sprach von Staatsterrorismus. Außenministerin Annalena Baerbock bestellte daraufhin den russischen Botschafter ein und erklärte zwei Moskauer Diplomaten zu unerwünschten Personen. Russland kritisierte dies und kündigte “angemessene Maßnahmen” an. Das Opfer war tschetschenischer Abstammung und von russischen Behörden als Terrorist eingestuft worden. Der Mann soll im Tschetschenienkrieg gegen Russland gekämpft haben.

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