Bund erzielt Rekord-Einnahme mit Verkauf von CO2-Verschmutzungsrechten

Berlin (Reuters) – Die neue Bundesregierung gewinnt durch Rekord-Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Verschmutzungsrechten Spielraum beim Klimaschutz.

Angesichts rasant gestiegener Börsenpreise für die Zertifikate habe der Verkauf an Energieversorger und Industrie 2021 dem Bund mit 5,3 Milliarden Euro mehr als doppelt soviel eingebracht wie im Jahr davor, teilte das Umweltbundesamt am Mittwoch mit. Neben diesen Einnahmen über den EU-Emissionshandel kamen weitere 7,2 Milliarden Euro durch die neue nationale Abgabe auf Sprit, Heizöl und Gas dazu. Sie hatte beispielsweise den Liter Benzin um etwa acht Cent für Autofahrer verteuert. Ab diesem Jahr steigt der CO2-Preis auf 30 Euro pro Tonne CO2, was umgerechnet Benzin dann etwa zehn Cent teurer macht. Der Bund verwendete 2021 rund 4,7 Milliarden Euro der Mittel für die Senkung der Umlage zur Ökostrom-Förderung, die die Verbraucher zahlen müssen.

“Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung leisten einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der Energiewende, finanzieren Klimaschutzprojekte und werden außerdem zur Entlastung der Verbraucher genutzt”, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. “Damit zeigen wir, dass Klimaschutz und sozialer Ausgleich Hand in Hand gehen können.” Die Ampel-Koalition hat beschlossen, dass ab 2023 die Ökostrom-Umlage komplett gestrichen wird, um den Einsatz von Strom als Alternative zu Sprit und Gas attraktiver zu machen.

Die gestiegenen Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel ergeben sich aus den stark gestiegenen Preisen an der Börse, wo die Zertifikate gehandelt werden. Im Schnitt erlöste der Bund 2021 für die Berechtigung zum Ausstoß einer Tonne CO2 rund 52,40 Euro. Im Jahr 2020 waren es mit 24,60 Euro weniger als die Hälfte. Grund für den Anstieg sind unter anderem die verschärften Klimaziele der EU, die eine weitere Verknappung der ausgegebenen CO2-Rechte nach sich ziehen wird.

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