Warschau (Reuters) – Polen und Tschechien haben in ihrem Streit über den polnischen Braunkohle-Tagebau im grenznahen Turow offenbar eine vorläufige Einigung erzielt.
Das berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP am Donnerstag unter Berufung auf eine nicht näher bezeichnete Quelle. Das Präsidialamt und das Klimaministerium in Warschau waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, Details wurden nicht bekannt. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki reist am Donnerstag nach Prag.
Der polnische Abbau in Grenznähe hat auf tschechischer Seite negative Auswirkungen auf die Umwelt. Tschechien hatte Polen deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt, der im September Polen zu einer Geldstrafe von täglich 500.000 Euro verurteilt hatte. Laut EuGH muss Polen den Tagebau in Turow beenden. Dem widersetzte sich Polen bislang.
Der Braunkohle-Abbau und das benachbarte Kraftwerk, das von PGE betrieben wird, sind eine wichtige Energiequelle für Polen. Die Regierung in Warschau hatte darauf bestanden, dass der Standort weiter betrieben wird. Die Gespräche zwischen den beiden Nachbarländern waren 2021 ins Stocken geraten. Nach der Amtsübernahme der neuen Regierung in Prag im Dezember kam wieder Bewegung in die Beratungen.