Ließ Trump Akten mitgehen? – Ausschuss untersucht Vorwürfe

Washington (Reuters) – Der frühere US-Präsident Donald Trump steht im Verdacht, nach seiner Wahlniederlage gesetzeswidrig vertrauliche Unterlagen aus dem Regierungssitz mitgenommen zu haben.

Ein Ausschuss des US-Kongresses untersucht die Vorwürfe. Die Vorsitzende des Gremiums, die Demokratin Carolyn Maloney, zeigte sich am Donnerstag “tief besorgt” darüber, dass 15 Kisten mit Aufzeichnungen aus dem Weißen Haus von Trumps Ressort in Florida an eine Bundesbehörde übergeben wurden. Die Aufzeichnungen seien entgegen gesetzlicher Vorschriften nicht sofort nach Ende der Amtszeit Trumps den Nationalarchiven übergeben, sondern mitgenommen worden.

Maloney verwies auch auf Medienberichte, nach denen Trump versucht haben soll, Aufzeichnungen zu vernichten. In einem demnächst erscheinenden Buch der “New York Times”-Reporterin Maggie Haberman heißt es, Mitarbeiter hätten während Trumps Amtszeit Dokumente gefunden, die seine Toilette im Weißen Haus verstopft hätten. Demnach sollen Bündel von zusammengeklumptem, nassem bedrucktem Papier in seinem Badezimmer gefunden worden sei. Haberman erklärte, es sei unklar, welche Arten von Dokumenten gefunden wurden. Trump wies die Darstellungen als falsch zurück.

Zu den 15 zurückgegebenen Kisten sagte Trump, ihm sei gesagt worden, er sei nicht verpflichtet, die Materialien zu übergeben. “Die Papiere wurden einfach und ohne Konflikte und auf sehr freundschaftlicher Basis übergeben”, erklärte der Republikaner. Er ließ offen, wer ihm gesagt habe, dass die Rückgabe freiwillig sei, obwohl er von Gesetzes wegen dazu verpflichtet ist.

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