Industrie erwartet weiter steigende Belastung durch Strom- und Gaspreise

Berlin (Reuters) – Der deutsche Industrieverband BDI rechnet mit einer weiter steigenden Belastung durch hohe Strom- und Gaspreise.

“Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht”, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Montag. Es sei zu befürchten, dass der rasante Preisanstieg die Produktion in Deutschland immer stärker beeinträchtigen werde. “Die Lage ist so ernst, dass selbst standorttreue mittelständische Unternehmen aus diversen Branchen über eine Verlagerung ins Ausland nachdenken müssen.”

Die Bundesregierung erwägt die EEG-Umlage – den Stromkostenaufschlag zum Ausbau erneuerbarer Energien – um ein halbes Jahr auf Mitte 2022 vorzuziehen. Das würde laut Finanzminister Christian Lindner einer Entlastung von 6,6 Milliarden Euro entsprechen. Russwurm sprach von einem richtigen Schritt, der allerdings nicht ausreiche. “Die Bundesregierung muss bei nationalen Abgaben und Umlagen endlich Tabula rasa machen, etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten.”

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