Berlin (Reuters) – Eine Woche vor dem geplanten Auslaufen vieler Corona-Schutzmaßnahmen steigt die Zahl der Neuinfektionen immer weiter.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 252.836 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Das sind 35.243 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 217.593 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt kletterte in Deutschland damit die Zahl der bestätigten Infektionen auf mehr als 16,7 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1439,0 von 1388,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb einer Woche auf 100.000 Personen infiziert. 249 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt wurden bislang 125.272 Todesfälle gemeldet.
Die Zahl der Intensivpatienten mit dem Virus in Krankenhäusern lag am Donnerstag bei 2085. Das sind deutlich weniger als in der vierten Welle, was mit dem im Schnitt milderen Verlauf der Krankheit bei einer Ansteckung mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante erklärt wird. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Donnerstag gleichwohl angemerkt: “Die ‘milden Verläufe’ kosten 200-300 Menschen pro Tag das Leben. Das wollen wir nicht.”
Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten am Mittwoch einen Entwurf für ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz vorgestellt, das den Großteil der Corona-Maßnahmen ab dem 20. März streicht. Die Länder sollen bis zum 3. April Zeit haben, die neuen Regelungen umzusetzen. Danach sollen umfassendere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung nur noch in sogenannten Hotspots erlaubt sein, also Regionen mit besonders hohen Corona-Fällen und einem belasteten Gesundheitssystem. Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen fordert, dass auch weiterhin eine Maskenpflicht in Innenräumen möglich sein soll. Die Bundesländer hatten vergangenen Freitag weitreichende Corona-Lockerungen umgesetzt. So dürfen Diskotheken und Clubs wieder öffnen. Bei Großveranstaltungen sind deutlich mehr Zuschauer in Hallen und im Freien zugelassen.