Berlin (Reuters) – Die Corona-Zahlen steigen auf neue Höchstwerte: Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete am Donnerstag erstmals mehr als 300.000 Neuinfektionen.
Binnen 24 Stunden wurden 318.387 positive Corona-Tests gemeldet. Das sind 23.456 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 294.931 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1752,0 von 1734,2 am Vortag. Das ist ebenfalls ein neuer Höchstwert. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich je 100.000 innerhalb einer Woche nachweislich mit dem Virus angesteckt haben. Die höchste Inzidenz weist Mecklenburg-Vorpommern mit 2422,5 auf. Weitere 300 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Seit Beginn der Pandemie wurden damit 127.822 Corona-Tote registriert. Die Zahl der Intensivpatienten in Krankenhäuser lag am Mittwoch bei 2296.
Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP hatten ungeachtet der Kritik aus den Reihen der 16 Bundesländer ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz beschlossen, das die rechtlich möglichen Corona-Maßnahmen der Länder trotz steigender Infektionszahlen in Deutschland und vielen EU-Nachbarländern deutlich beschränkt. Begründung ist, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems derzeit nicht drohe. Die Länder behalten die bisherigen Regeln angesichts der hohen Infektionszahlen aber bis zum Ende der erlaubten Übergangszeit Anfang April bei. Niedersachsen und Hamburg beispielsweise wollen eine Maskenpflicht auch danach anordnen. Weitergehende Schutzmaßnahmen sollen nach dem Willen der Ampel-Koalition nur noch in sogenannten Hotspots mit hohen Infektionszahlen möglich sein, wenn dort gleichzeitig das Gesundheitssystem überlastet ist. Die Länder halten die Regeln für nicht praktikabel.