Geschäft russischer Dienstleister bricht so stark ein wie in Corona-Krise

(Reuters) – Das Geschäft russischer Dienstleister ist seit dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen so stark eingebrochen wie seit der Corona-Krise vor rund zwei Jahren nicht mehr.

Der S&P Global Einkaufsmanagerindex für die Service-Branche sank im März auf 38,1 Punkte von 52,1 Zählern im Februar und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2020, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten hervorging. Das an den Finanzmärkten viel beachtete Barometer signalisiert bei Werten über 50 Punkten Wachstum und darunter ein Schrumpfen der Aktivitäten. Die Kosten der Firmen stiegen so stark wie seit Umfragebeginn im Oktober 2001 noch nie und die Unternehmen erhöhten die Preise ihrerseits so kräftig wie seitdem nicht.

Die Unternehmen meldeten auch einen Rückgang der Kundennachfrage aus dem In- und Ausland, während die Beschäftigungszahlen so stark zurückgingen wie seit Juni 2020 nicht mehr. Die Dienstleister blicken laut Umfrage auch skeptischer nach vorn. “Der Pessimismus ist Berichten zufolge auf eine größere wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit zurückzuführen”, heißt es in dem Bericht zum Einkaufsmanagerindex. Darin werden der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vom 24. Februar und die Sanktionen des Westens nicht erwähnt. Vorige Woche zeigte eine andere Umfrage, dass die russische Industrie im März so stark schrumpfte wie zuletzt im Mai 2020.

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