Washington (Reuters) – Die langjährige Fed-Direktorin Lael Brainard kann auf den Vize-Chefposten der US-Notenbank aufrücken.
Die von US-Präsident Joe Biden aufgestellte Kandidatin erhielt am Dienstag im Senat die erforderliche Stimmenmehrheit. In den nächsten Tagen dürfte mit der Wiederernennung von Fed-Chef Jerome Powell eine zweite Personalie in der Parlamentskammer anstehen. Er führt die Fed seit dem Ablauf seiner ersten Amtszeit kommissarisch, bis das Nominierungsverfahren abgeschlossen ist. Dies gilt wegen des parteiübergreifenden Rückhalts für den Amtsinhaber aber als reine Formsache.
Auch die von Biden nominierten Direktoriums-Kandidaten Philip Jefferson und Lisa Cook warten noch auf die Bestätigung durch den Senat. Die Republikaner hatten sich im Bankenausschuss geweigert, die Wirtschaftswissenschaftlerin Cook zu unterstützen, die Biden als erste afroamerikanische Frau für das Fed-Führungsgremium ausgewählt hat.
Die Personalentscheidungen stehen kurz vor der nächsten Sitzung der Notenbank an, die am 4. Mai über den Leitzins entscheidet. Angesichts des hohen Inflationsdrucks wird an den Finanzmärkten mit ungewöhnlich großen Zinsschritten der Fed für nächste Woche und auch für die Sitzung Mitte Juni gerechnet. Dabei dürfte es jeweils einen halben Prozentpunkt auf der Zinstreppe nach oben gehen. Ende des Jahres könnte der Leitzins nach weiteren Schritten dann bei 2,5 bis 2,75 Prozent liegen. Die Fed hat ihn Mitte März bereits um einen Viertel Prozentpunkt auf die Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent erhöht.