Ifo – Materialmangel der Industrie bleibt trotz leichter Besserung groß

Berlin (Reuters) – Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im April kaum gebessert.

Drei von vier Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, nach 80 Prozent im März, wie am Freitag aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. “Von einer durchgreifenden Entspannung kann nicht gesprochen werden”, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. “Neben dem Krieg in der Ukraine bereitet der Blick nach China zunehmend Sorgen.” Der harte Kurs der Regierung in Peking im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit Lockdowns belasten die globalen Lieferketten und den Welthandel.

Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten sind demnach mit 91,9 Prozent vom Materialmangel am stärksten betroffen. Auch in der Autoindustrie ist der Anteil mit 89,1 Prozent sehr hoch. Bei den Herstellern von Nahrungsmitteln stieg der Anteil auf rund drei Viertel. In der Chemischen Industrie ist der Anteil laut Ifo hingegen auf 61,7 Prozent gesunken, von 70,5 im März. “Im Moment gibt es keine Anzeichen, dass es in den kommenden Monaten zu einer substanziellen Entlastung kommt”, warnte Wohlrabe.

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