Madrid (Reuters) – Spaniens Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo zu Jahresbeginn drastisch verlangsamt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März nur noch um 0,3 Prozent zu, wie das nationale Statistikamt am Freitag bekanntgab. Von Reuters befragte Experten hatten einen Zuwachs von 0,5 Prozent erwartet. Ende 2021 war noch ein Plus beim BIP von 2,2 Prozent herausgesprungen.
Die hohe Inflation im Land dämpft den privaten Konsum. Zudem lastete ein Streik der Lkw-Fahrer im März auf der Wirtschaft. Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 8,4 Prozent, nachdem im März mit 9,8 Prozent fast ein 40-Jahreshoch erreicht worden war. Angesichts der negativen Auswirkungen der rasant steigenden Preise auf die Konjunktur ist das von der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez angestrebte Wachstumsziel für 2022 von sieben Prozent wohl Makulatur.
Spaniens Wirtschaft war im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie in den letzten 20 Jahren nicht. Das Bruttoinlandsprodukt legte um mehr als fünf Prozent zu. Wegen der Corona-Krise und harter Lockdowns war das BIP 2020 jedoch mit 10,8 Prozent im Rekordtempo eingebrochen.