Wachstum der Kreditvergabe an Firmen im Euroraum nimmt etwas ab

Frankfurt (Reuters) – Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen in der Euro-Zone hat sich zu Beginn des Ukraine-Kriegs im März etwas verlangsamt.

Banken reichten 4,2 Prozent mehr Kredite an Firmen aus als ein Jahr zuvor, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Februar hatte das Plus noch bei 4,5 Prozent gelegen nach 4,4 Prozent im Januar. An die Privathaushalte reichten die Institute im März 4,5 Prozent mehr Kredite weiter als vor Jahresfrist. Damit zog das Wachstum im Vergleich zum Vormonat leicht an. Im Februar hatte das Plus noch bei 4,4 Prozent gelegen.

Die Daten zur Kreditvergabe liefern der EZB wichtige Anhaltspunkte zu den Finanzierungsbedingungen im Euroraum. Sie spielen daher eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Geldpolitik. Bundesbankchef Joachim Nagel zufolge könnte die EZB Anfang des dritten Quartals – also im Juli – eine erste Zinsanhebung beschließen, da die Anleihenkäufe der Euro-Hüter dann vermutlich abgeschlossen seien. Es wäre die erste Leitzins-Erhöhung seit 2011.

Das Wachstum der Geldmenge M3 lag im März bei 6,3 Prozent nach einem Plus von 6,4 Prozent im Februar. Volkswirte hatten mit einem Wachstum von 6,2 Prozent gerechnet. Zu der Messgröße M3 gehören unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Auf mittlere bis lange Sicht kann Volkswirten zufolge eine stark steigende Geldmenge ein Hinweis sein auf eine zunehmende Inflation.

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