Lindner sieht “komplizierte Situation” bei Reisen nach Kiew

Berlin (Reuters) – Finanzminister Christian Lindner hat Verständnis dafür geäußert, dass Kanzler Olaf Scholz seit Kriegsausbruch noch nicht nach Kiew gereist ist.

“Über die Reisepläne des Bundeskanzlers kann und will ich öffentlich nicht urteilen”, sagte der FDP-Chef der “Welt”-TV. Es sei aber eine “komplizierte Situation” durch die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die ukrainische Seite entstanden. Dieser sei übrigens auch das Staatsoberhaupt von Friedrich Merz, fügte Lindner in Anspielung auf Reisepläne des CDU-Vorsitzenden hinzu. Er wünsche sich, dass die komplizierte Situation bald überwunden werde.

Im Auswärtigen Amt hieß es, dass Außenministerin Annalena Baerbock eigene Reisepläne nach Kiew nicht daran knüpfe, dass zuvor Steinmeier reise. Baerbock hatte am Sonntagabend gesagt, sie habe Pläne zurückgestellt, weil sie nach dem Bundespräsident habe reisen wollen und dieser leider ausgeladen worden sei. Das Auswärtige Amt teilte am Montag mit, dass man mit dem Büro des CDU-Chefs wegen dessen Reisewunsch in Kontakt sei. Da die Botschaft in Kiew aber nicht geöffnet habe, werde es keine Betreuung vor Ort geben. Merz selbst twitterte, dass er nicht um eine Begleitung durch das Bundeskriminalamt gebeten habe. Am Wochenende war bekannt geworden, dass Merz am Montag nach Kiew reisen will. Zu Details der Reise und etwaigen Gesprächspartnern in Kiew gab es zunächst keine Angaben.

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