Berlin (Reuters) – Bei einem Treffen der Agrarminister der G7-Staaten in Stuttgart hat der deutsche Ressortchef Cem Özdemir der Ukraine Unterstützung zugesagt.
Millionen Tonnen von Getreide könnten das Land nicht verlassen, weil Russland die Häfen und das Schwarze Meer blockiere, sagte der Grünen-Politiker laut Redetext zum Beginn des Treffens am Freitag. Ein Aktionsplan der Europäischen Kommission sehe daher verschiedene Maßnahmen vor, um in den nächsten drei Monaten 20 Millionen Tonnen Getreide auf dem Landweg aus der Ukraine zu exportieren. “Wir brauchen das Getreide auf dem Weltmarkt und die Ukraine braucht die Silos für die kommende Ernte”, sagte Özdemir. Zuvor hatte er Russland vorgeworfen, Hunger als Kriegswaffe einzusetzen, indem der Getreide-Export durch eine Blockade der Häfen verhindert werde.
An dem Treffen nimmt auch der ukrainische Agrarminister Mykola Solsky teil. Bei der Begrüßung durch Özdemir sprach er von einer schwierigen Lage, was den Export des Getreides betreffe. In den Lagern sei noch etwa 20 Millionen Tonnen Getreide aus früheren Ernten. Die Ernte werde in diesem Jahr viel geringer ausfallen als Folge des Krieges, aber dennoch gehe es um große Mengen. “Ich gehe davon aus, dass wir zusätzliche 30 bis 40 Millionen Tonnen Getreide haben werden, die aus dem Land exportiert werden müssen”, sagte Solsky laut Übersetzung. Das werde eine Herausforderung, weil die Mehrzahl der Häfen blockiert sei: “Im Alleingang können wir diese Aufgabe nicht lösen.” Von der Lösung dieses Problems hingen auch die Preise ab, die Verbraucher künftig zahlen müssten.