Kabul (Reuters) – Auch zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Afghanistan mit mindestens 1000 Toten kommt die Katastrophenregion nicht zur Ruhe.
Weitere fünf Menschen starben bei einem Nachbeben am Freitag, wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums sagte. Berichte über Schäden oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Nur kurz vor dem erneuten Erdstoß hatten die Behörden die Suche nach Überlebenden in der entlegenen und schwer zugänglichen Gebirgsregion nahe der pakistanischen Grenze für beendet erklärt. Gründe nannten sie keine, obwohl bei anderen Beben Menschen auch nach deutlich längerer Zeit als 48 Stunden noch lebend in Trümmern gefunden wurden.
Das Nachbeben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 4,3. Es ereignete sich demnach nahezu im gleichen Gebiet, in dem am Mittwoch ein Beben der Stärke 6,1 für schwere Zerstörungen sorgte. Nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) starben dabei 1036 Menschen. Die Opferzahl dürfte demnach aber noch steigen. Ein Sprecher des afghanischen Katastrophenschutzministeriums bezifferte die Zahl der Toten am Freitag auf 1000. Etwa 2000 seien zudem verletzt worden. 10.000 Häuser seien teilweise oder vollständig zerstört. Medikamente reichten nicht aus, betonte der Sprecher. “Wir brauchen medizinische Hilfe und andere lebensnotwendige Bedarfsgüter, weil es eine große Katastrophe ist.”
Mehrere Länder haben Hilfslieferungen angekündigt oder diese bereits auf den Weg gebracht.
(Bericht von Mohammad Yunus Yawar, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)