Berlin (Reuters) – Eine Änderung des Notfallplans Gas ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei einem Engpass der Versorgung nicht erforderlich.
Es gehe nicht um eine Abschaltung oder eine Abschaltungsreihenfolge von privaten oder industriellen Gruppen, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin. Vielmehr gehe es um Standards, etwa eine Senkung der Durchschnittstemperaturen. “Gas zu sparen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe”, sagte der Sprecher. Jeder sei angehalten, nach Möglichkeiten zu suchen, den Verbrauch zu senken.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Dienstag gesagt, die Industrie bei dauerhaft fehlenden Gasmengen nicht automatisch benachteiligen zu wollen. Nach dem geltenden Notfallplan sollen im Fall von Gasengpässen zuerst private Haushalte und die kritische Infrastruktur wie etwa Krankenhäuser versorgt werden. Industrie und andere Unternehmen hätten das Nachsehen. Dieses Szenario passe eher zu einem kurzfristigen Ausfall, nicht aber den jetzt drohenden Engpässen, sagte Habeck in Wien. “Niemand soll frieren.” Private Haushalte müssten aber auch in die Pflicht genommen werden. Sonst werde es massive Folgen für die Industrie und die Gesamtwirtschaft geben.