Tirana (Reuters) – Im Nato-Mitgliedsland Albanien sind zwei russische und ein ukrainischer Staatsbürger in der Nähe einer militärischen Produktionsstätte festgenommen worden.
Das albanische Verteidigungsministerium teilte am Wochenende mit, Soldaten hätten die drei Personen daran gehindert, die Fabrik zu betreten. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden.
Der albanische Ministerpräsident Edi Rama sagte, die drei Festgenommenen würden der Spionage verdächtigt. Verteidigungsminister Niko Peleshi erklärte später, es sei zu früh, um ein Motiv für den Vorfall zu nennen. Er hielt jedoch einen geopolitischen Grund für möglich und deutete damit eine mögliche Verbindung zum russischen Einmarsch in die Ukraine an. In der albanischen Anlage wurden früher Kalaschnikow AK-47 produziert. Albanien hat wie andere westliche Länder den Ukraine-Krieg verurteilt und Sanktionen gegen Russland verhängt.
Die zwei festgenommenen Männer und eine Frau sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums 24, 25 und 33 Jahre alt. Sie hätten versucht, das Gelände zu fotografieren. Ein russischer Staatsbürger hätte sich mit Spray gegen die Festnahme gewehrt.
In der Nähe einer anderen albanischen Militärfabrik wurden nach Polizeiangaben vier verdächtige Tschechen festgenommen.
(Bericht von Florion Goga, geschrieben von Esther Blank und Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)