Neuer Fed-Bankenaufseher erwägt strengere Kapitalanforderungen

Washington (Reuters) – Die US-Notebank Federal Reserve (Fed) nimmt nach Worten ihres neuen Bankenaufsehers die Kapitalanforderungen der Geldhäuser ins Visier und erwägt eine härtere Gangart.

Derzeit schaue sich die Notenbank ihre Instrumente an, um zu verstehen, wie diese die Resilienz des Finanzsystems unterstützten, sagte Michael Barr am Mittwoch in seiner ersten öffentlichen Rede seit Amtsantritt. Es könnte Regeländerungen beim jährlichen Stresstest für Banken, bei der angepassten Berechnung der Verschuldungsquote, der sogenannten Supplementary Leverage Ratio (SLR), und beim antizyklischen Kapitalpuffer geben. Die SLR ist ein Maß für die Fähigkeit der Banken, Verluste mit Eigenkapital abzufedern. Barrs Agenda könnte zu einem Umbau bei den größten Finanzinstituten des Landes führen.

Außerdem strebe die US-Notenbank im nächsten Jahr eine Analyse an, mit der die langfristigen Finanzrisiken für Banken durch den Klimawandel besser abgeschätzt werden sollten, ergänzte Barr. Auch könnten schärfere Vorschriften für große regionale Banken erlassen werden, die sich durch eine Reihe von Fusionen vergrößert hätten. Experten erwarten, dass Barr die Geldhäuser stärker an die Kandare nehmen wird als sein republikanischer Vorgänger Randy Quarles. Barr wurde vom demokratischen Präsidenten Joe Biden nominiert.

(Bericht von Pete Schroeder, geschrieben von Birgit Mittwollen. Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2022binary_LYNXMPEI87080-VIEWIMAGE