Berlin (Reuters) – Die deutschen Exporte in die Länder außerhalb der EU haben sich im August vor allem wegen brummender Geschäfte mit dem wichtigsten Kunden USA erholt.
Die Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten wuchsen um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Juli hatte es einen Rückgang nach zuvor drei Anstiegen in Folge gegeben. Insgesamt summierten sich die Ausfuhren in die Länder außerhalb der EU – die knapp die Hälfte aller deutschen Exporte abnehmen – kalender- und saisonbereinigt auf 60,3 Milliarden Euro. Gemessen am Vorjahresmonat wuchsen die Exporte unbereinigt sogar um 21,2 Prozent. “Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen”, erklärten die Statistiker dazu.
Wichtigster Kunde für die deutschen Exporteure blieben die USA. Dorthin wurden im vergangenen Monat Waren im Wert von 13,4 Milliarden Euro geliefert – ein Plus von 42,3 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Ausfuhren in die Volksrepublik China summierten sich auf 8,9 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 17,2 Prozent entspricht. Die Lieferungen nach Großbritannien nahmen um 22,6 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu.
Derweil verliert Russland nach den westlichen Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine an Gewicht. Die Exporte dorthin brachen im August um 45,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro ein. Damit liegt Russland nur noch auf Rang zehn der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar, als der Krieg begann, nahm Russland noch Rang fünf ein.
Für die kommenden Monaten dürften die negativen Auswirkungen der weltweit hohen Inflation, steigende Zinsen und besonders in vielen Schwellenländern deutlich verschlechterte finanzielle Rahmenbedingungen die Nachfrage nach deutschen Ausfuhrgütern weiter dämpfen, erwartet das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Allerdings sitzen die deutschen Unternehmen nach wie vor auf rekordhohen Auftragsbeständen, da die Abarbeitung der Bestellungen wegen Materialengpässen stockte. Den können sie nun abbauen, zumal sich zuletzt eine Entspannung bei den Lieferengpässen abzeichnete.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)