Ljubiljana (Reuters) – Bei der Präsidentenwahl in Slowenien hat der rechtsgerichtete Ex-Außenminister Anze Logar die erste Wahlrunde für sich entschieden.
Nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlkommission vom Sonntagabend auf Basis der Auszählung von 80 Prozent der Stimmen kommt er auf rund 34 Prozent, gefolgt von der Anwältin Natasa Pirc Musar mit knapp 27 Prozent. Beide werden in die Stichwahl am 13. November gehen.
In dem Mitgliedsland von EU und Nato hat der Präsident weitgehend eine zeremonielle Funktion. Er ernennt aber auch den Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Spitzenbeamte wie den Zentralbank-Gouverneur. Die meisten dieser Ernennungen müssen aber auch vom Parlament bestätigt werden.
Logar ist Mitglied der euroskeptischen, einwanderungsfeindlichen Partei SDS von Ex-Ministerpräsident Janez Jansa. Jansa hatte die Parlamentswahl im April gegen die links stehende Bewegung des neuen Ministerpräsidenten Robert Golob verloren. Die Ex-Fernsehmoderatorin Pirc Musar setzt sich für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und soziale Belange ein. Sie möchte die erste weibliche Präsidentin der ehemaligen jugoslawischen Republik werden.
Bisheriger Amtsinhaber war Borut Pahor. Das Ex-Fotomodell war in der Öffentlichkeit wegen seiner Nutzung von Internet-Plattformen oft als “Instagram-Präsident” bezeichnet worden.
(Bericht von Katja Lihtenvalner, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com.)