Dubai (Reuters) – Der Iran hat Medienberichten zufolge damit begonnen, in seiner unterirdischen Atomanlage Fordow Uran auf einen Reinheitsgrad von 60 Prozent anzureichern.
Die UN-Atomaufsicht IAEA sei darüber in einem Brief informiert worden, meldete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna am Dienstag. Außerdem sollen in Fordow und in Nathans auch weitere Zentrifugen gebaut werden, ergänzte der iranische Sender SNN.
An einem anderen Standort reichert der Iran Uran bereits auf bis zu 60 Prozent an, was weit über der im Atomabkommen von 2015 festgelegten Obergrenze von 3,67 Prozent liegt. Für Atomwaffen muss der radioaktive Stoff auf 90 Prozent angereichert werden.
Das Atomabkommen steht seit Jahren auf der Kippe, zuletzt liefen die Bemühungen zur Rettung der Vereinbarung immer mehr ins Leere, inzwischen liegen sie faktisch auf Eis. Kürzlich wurden Diplomaten zufolge an drei nicht deklarierten iranischen Standorten Uranspuren entdeckt. Die IAEA habe deshalb den Iran in einer Resolution zur Zusammenarbeit bei der Untersuchung dieses Vorfalls aufgefordert.
(Bericht von Parisa Hafezi, Elwely Elwelly bearbeitet von Christian Rüttger, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)