Frankfurt (Reuters) – Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt die Maximal-Zinsen auf Einlagen staatlicher Stellen.
Damit sollen für sie Anreize geschaffen werden, diese Einlagen graduell und geordnet zu verringern, teilte die EZB am Dienstag in Frankfurt mit. Vom 1. Mai soll nun eine Obergrenze in Höhe der sogenannten Euro-Short-Term-Zinses (ESTR) minus 0,20 Prozentpunkten gelten. Diese Änderung spiegele wider, dass sich die Lage auf den sogenannten Repo-Märkten, auf denen Anleihen gegen Gelder getauscht werden, verbessert habe. Gleichwohl blieben diese Märkte noch fragil.
Die EZB hatte im September die Zinsobergrenze für staatliche Einlagen von Null Prozent zeitweise ausgesetzt und bis 30. April als Limit den Einlagensatz oder den ESTR-Satz bestimmt, je nachdem, welcher Zins niedriger ist. Damit sollte ein abrupter Abfluss von Geldern verhindert und die Repo-Märkte gestützt werden. Denn als ausfallsicher geltende Bonds wie etwa Bundesanleihen, die in vielen Finanzgeschäften als Sicherheiten genutzt werden, waren damals nicht mehr leicht zu finden.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)