Berlin (Reuters) – Der Tarifexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Hagen Lesch, erwartet in den nächsten Wochen harte Auseinandersetzungen im öffentlichen Dienst.
“Bis zur dritten Verhandlungsrunde, die vom 27. bis 29. März terminiert ist, kann es noch viele Warnstreiks geben”, sagte Lesch der “Rheinischen Post” einem Vorabbericht zufolge. Verdi streike sich üblicherweise durch die Regionen und stelle immer wieder andere Berufsgruppen in den Vordergrund. Neben stunden- oder tageweisen Warnstreiks seien auch unbefristete Streiks denkbar. “Falls die Gewerkschaften unbefristet streiken wollen, führen sie zuvor eine Urabstimmung durch. Diese hatte es für Bund und Kommunen zuletzt im Jahr 2000 gegeben.” Lesch kritisierte auch die Kommunen: “Es war unklug von den Kommunen, erst Wochen nach dem Auslaufen des Tarifvertrags mit den Tarifverhandlungen zu beginnen. Durch ihr Zögern riskieren die Kommunen, dass die Bürger durch viele Streiks beeinträchtigt werden.”
(Geschrieben von Dorothee Babeck. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)