TeamViewer übernimmt Softwarefirma 1E

Frankfurt (Reuters) – Bei der bislang größten Übernahme der Firmengeschichte schluckt TeamViewer die Softwarefirma 1E.

Mit der Akquisition stärke sein Unternehmen das ertragsstarke Firmenkunden-Geschäft und die Präsenz auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt, sagte Oliver Steil, der Chef des Spezialisten für IT-Fernwartung, in einer Telefonkonferenz am Dienstag. Da sich die Angebote der Unternehmen ergänzten, rechne er für 2026 mit Synergien von zehn Millionen Euro und für 2027 mit 25 Millionen Euro. Bis 2027 werde TeamViewer voraussichtlich zu zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren.

Der Deal mit dem bisherigen 1E-Eigner, dem Finanzinvestor Carlyle, hat den Angaben zufolge ein Volumen von 720 Millionen Dollar. Finanziert werde diese Summe aus Eigen- und Fremdmitteln. Da sich dadurch die Verschuldungsquote von TeamViewer erhöhe, seien weitere Aktienrückkäufe in den kommenden Jahren unwahrscheinlich, betonte Steil. TeamViewer-Aktien fielen daraufhin um bis zu 6,4 Prozent.

Im Rahmen der Übernahme werde der 1E-Chef Mark Banfield als Chief Commercial Officer in den Vorstand von TeamViewer aufrücken, hieß es weiter. Außerdem übernehme der deutsche Konzern Stephen Tarleton als Marketing-Chef. Die beiden übernähmen diese Posten nach dem voraussichtlichen Abschluss der Transaktion im Januar 2025.

Die Produkte von 1E können den Angaben zufolge IT-Probleme frühzeitig erkennen und teilweise automatisch beheben. Zu den Kunden gehörten unter anderem die Sportartikel-Hersteller Adidas und Nike sowie der US-Telekomkonzern AT&T.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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