Handelsverband: Politischer Stillstand belastet Weihnachtsgeschäft

Berlin (Reuters) – Die Unsicherheit durch die vorgezogene Bundestagswahl dämpft einer Umfrage zufolge die Konsumstimmung im laufenden Weihnachtsgeschäft.

Dieses leide unter dem politischen Stillstand und verlaufe derzeit ohne echten Schwung, wie der Handelsverband HDE am Mittwoch mitteilte. “Die Menschen schenken, halten ihr Geld aber insgesamt zusammen”, sagte dessen Präsident Alexander von Preen. “Die Sparquote ist hoch.” Einer aktuellen Umfrage im HDE-Auftrag zufolge nach hatten Ende November bereits 45 Prozent der Befragten Geschenke und Weihnachtsaccessoires im stationären Handel gekauft.

60 Prozent rechnen mit einem Einfluss der vorgezogenen Bundestagswahl auf die wirtschaftliche Lage im Land. Fast jeder Dritte geht von Auswirkungen auf das persönliche Einkaufsverhalten aus. “Für viele sind die Neuwahlen allein offenbar erstmal kein ausreichender Grund für mehr Optimismus”, sagte HDE-Präsident von Preen. “Viele halten in dieser Phase der Unsicherheit ihr Geld zusammen und planen aktuell eher mit geringeren Ausgaben.”

68 Prozent geben an, dass die vorgezogene Bundestagswahl und der künftige politische Kurs bei vorweihnachtlichen Treffen mit Familie und Freunden ein Thema ist. “Für mehr Zuversicht und Optimismus braucht es im Wahlkampf klare und verlässliche Konzepte”, sagte von Preen. “Die Menschen wollen wissen, was sie erwarten können.” Nach der Bundestagswahl müssten dann Taten folgen. “Erst wenn Sicherheit und Perspektive erkennbar sind, könnte auch der Konsum wieder anziehen”, sagte der HDE-Präsident. Aktuell würden 52 Prozent der Menschen in Deutschland ihre persönliche Stimmung im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation als schlecht bewerteten.

Die repräsentative Umfrage führten die GfK-Marktforscher zwischen dem 21. und 28. November durch. Daran nahmen 1200 Menschen teil.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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