Menschenrechtler: Mindestens 127 Tote bei Gewalt im Sudan

Kairo/Dubai (Reuters) – Im Sudan sind am Montag und Dienstag nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 127 Menschen getötet worden, darunter vor allem Zivilisten.

Der Konflikt zwischen der Armee und den paramilitärischen Schnellen Unterstützungskräften (RSF) eskalierte zuletzt weiter, nachdem die Bemühungen um einen Waffenstillstand ins Stocken geraten waren. Die Armee verstärkte ihre Luftangriffe auf von den RSF kontrollierte Gebiete, während die RSF Artillerie einsetzte und Dörfer überfiel. Am Montag trafen Fassbomben den Markt in der Stadt Kabkabiya, erklärte das pro-demokratische Al-Faschir Widerstandskomitee. Andere Gruppen sprachen von mehr als 100 Toten. Auf Bildern waren ein Massengrab und zerstörte Marktstände zu sehen.

Am Dienstag griffen die RSF einen von der Armee kontrollierten Sektor in Omdurman an, wie Einwohner berichteten. Dabei starben mindestens 20 Menschen, darunter 14 in einem Bus. Insgesamt meldete die Armee 65 Tote. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind über 30 Millionen Menschen im Sudan auf Hilfe angewiesen, etwa zwölf Millionen haben ihre Heimat verlassen. Im Flüchtlingslager Zamzam in Norddarfur, wo am Dienstag sieben Menschen durch Beschuss getötet wurden, wurde eine Hungersnot ausgerufen.

(Bericht von Nafisa Eltahir in Kairo, Khalid Abdelaziz in Dubai, Reade Levinson und George Sargent in London, geschrieben von Patricia Weiß; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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