(Neu: US-Hilfe, Selenskyj, Einzelheiten)
Washington/Ramstein/Berlin (Reuters) – Die USA stellen der Ukraine kurz vor der Amtsübernahme des neuen Präsidenten Donald Trump weitere Militärhilfe im Volumen von 500 Millionen Dollar bereit.
US-Außenminister Antony Blinken teilte in Washington mit, das Paket umfasse Luftabwehrraketen, Luft-Boden-Munition und Ausrüstung zur Unterstützung von F-16-Kampfjets. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte der Ukraine auch über die Bundestagswahl im Februar hinaus weitere Unterstützung zu. “Die Ukraine kann (…) sich auf Deutschland verlassen, unabhängig davon, wie der Wahlausgang am 23. Februar sein wird”, sagte Pistorius am Donnerstag beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Auch Pistorius kündigte die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme sowie von Kampf- und Schützenpanzern an. Geliefert werde an die Ukraine auch Gerät, das ursprünglich für die Bundeswehr zugesagt worden sei. Zugleich versicherte der Minister eine weitere Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland. Für dieses Jahr sei die Zielmarke dafür 10.000. Seit November 2022 seien bereits mehr als 19.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte in Deutschland trainiert worden.
Pistorius betonte, das sogenannte Ramstein-Format von rund 50 Staaten zur Unterstützung der Ukraine habe sich bewährt. “Wir wollen daran festhalten”, sagte er, obwohl unklar ist, ob es unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump fortgesetzt wird. Sollte die neue US-Regierung das Format aufkündigen, müsse es eben in anderer Form fortgesetzt werden, sagte Pistorius. Trump tritt sein Amt zum 20. Januar an. Wie Trumps Ukraine-Politik aussehen wird, ist noch unklar.
“LASSEN SIE UNS PRAGMATISCHER SEIN”
Einerseits hat Trump angekündigt, den Krieg schnellstmöglich beenden zu wollen. Andererseits hat er Zweifel daran geschürt, dass die USA die Ukraine auch weiterhin in bisherigem Umfang unterstützen wird. Die USA ist weltweit bislang der größte Unterstützer der Ukraine, um das Land im Abwehrkampf des russischen Angriffskriegs zu stärken. Nach Reuters-Informationen bereitet die Biden-Regierung auch weitere Sanktionen gegen Russland vor, bevor Trump ins Amt kommt. Details dazu waren zunächst aber nicht bekannt.
An dem Treffen in Ramstein nahm auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil. Bei seiner Ankunft sagte er, er sehe in einer möglichen Stationierung von Truppenkontingenten der Partner in der Ukraine ein geeignetes Instrument, um Russland zum Frieden zu zwingen. “Lassen Sie uns pragmatischer sein, um dies zu ermöglichen”, sagte Selenskyj.
(Bericht von Alexander Ratz, Susan Heavey; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)