Tausende protestieren in Rumänien gegen Annullierung der Präsidentschaftswahl

Bukarest (Reuters) – In Rumänien haben rund 4000 Menschen gegen die Annullierung der Präsidentschaftswahl im Dezember protestiert.

Sie versammelten sich am Freitag vor dem Gebäude des Verfassungsgerichts und trugen einen Sarg mit der Aufschrift “Demokratie” mit sich. Die Richter hatten am 6. Dezember die erste Wahlrunde für ungültig erklärt, aus der der pro-russische Kandidat Calin Georgescu als Sieger hervorgegangen war. Sie begründeten ihr Urteil mit einer Kampagne im Internet für Georgescu, die von Russland orchestriert worden sein soll. Russland bestreitet die Vorwürfe.

In der rumänischen Öffentlichkeit hat die Annullierung der Wahl das Vertrauen in die staatlichen Institutionen weiter geschwächt. Viele Wähler, die über die Machtkämpfe der etablierten Parteien und Bestechungsvorwürfe verärgert sind, haben bei der Parlamentswahl für rechtsextreme und ultranationalistische Parteien gestimmt. Diese stellen nun über ein Drittel der Abgeordneten.

Rumäniens Regierungskoalition hat sich diese Woche darauf verständigt, die Präsidentschaftswahl in zwei Runden am 4. und 18. Mai zu wiederholen. Es ist noch unklar, ob Georgescu erneut kandidieren darf.

(Bericht von Luiza Ilie und Octav Ganea, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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