Chinas Handel mit Russland erreicht 2024 ein Rekordniveau

Peking (Reuters) – Der chinesische Handel mit dem vom Westen sanktionierten Russland hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht.

Die Ein- und Ausfuhren summierten sich auf 1,74 Billionen Yuan (232 Milliarden Euro), wie aus den am Montag in Peking veröffentlichten Zolldaten hervorgeht. Demnach wuchs der Handel um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2023. Allerdings war das Wachstum 2023 mit 32,7 Prozent noch weit stärker ausgefallen.

Der bilaterale Handel wurde im vergangenen Jahr durch neue Zahlungshürden unterbrochen. Die USA hatten ihre Sanktionen gegen Banken, die mit dem Kriegsland Russland Geschäfte machen, verschärft. Präsident Wladimir Putin räumte deshalb im Dezember ein, die größte Herausforderung für den russisch-chinesischen Handel sei die gegenseitige Zahlungsabwicklung.

Den Zolldaten zufolge stiegen die chinesischen Lieferungen nach Russland im vergangenen Jahr um 5,0 Prozent. 2023 hatte es noch ein Plus von 53,9 Prozent gegeben. Die Einfuhren aus Russland stiegen nur noch um 1,0 Prozent, nach 18,6 Prozent 2023. In einem Austausch von Neujahrsgrüßen mit Putin sagte der chinesische Präsident Xi Jinping vor wenigen Tagen, dass sich die Volksrepublik und Russland immer “Hand in Hand” auf dem richtigen Weg bewegt hätten.

Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die westlichen Länder haben deshalb Sanktionen gegen das Land eingeführt und diese mehrfach verschärft. Russland versucht seither, die westlichen Waren zu ersetzen. China wiederum ist auf Energieimporte angewiesen und kauft in großem Stil russisches Erdöl und Gas.

Die USA wollen künftig deutlich härter gegen die russische Öl-Branche vorgehen. Neue Sanktionen würden demnach 180 Tanker, Dutzende Händler, zwei große Öl-Konzerne und führende Manager treffen, geht aus einem Regierungsdokument hervor, das unter Händlern in Europa und Asien zirkuliert. Getroffen würden davon auch die größten Abnehmer russischen Öls wie Indien und China.

(Büro Peking, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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