Bank of America und Morgan Stanley verdoppeln Gewinn – Aktien steigen

New York (Reuters) – Die US-Großbanken Morgan Stanley und Bank of America haben ihre Gewinne dank glänzender Geschäfte im Investment-Banking jeweils mehr als verdoppelt.

Die BofA verdiente im Schlussquartal netto 6,7 Milliarden Dollar, verglichen mit 3,1 Milliarden im Vorjahr, wie das Bankhaus am Donnerstag mitteilte. Bei Morgan Stanley standen unter dem Strich 3,7 Milliarden Dollar nach 1,5 Milliarden im Vorjahr. Rückenwind kam vor allem vom wiederbelebten Geschäft mit Übernahmen und Fusionen. Das wirtschaftliche Umfeld und die Zinssenkungen in den USA führten zu mehr Firmenzusammenschlüssen nach Jahren der Zurückhaltung.

“Jede Einnahmequelle ist gewachsen, und wir haben bei Einlagen und Krediten ein über der Branche liegendes Wachstum verzeichnet”, sagte BofA-Chef Brian Moynihan. Sein Institut sei dank dieser Dynamik für das Jahr 2025 sehr gut aufgestellt.

Der Nettozinsertrag (NII) der Bank of America – also die Differenz zwischen dem, was die Bank mit Krediten verdient und dem, was sie für Einlagen auszahlt – stieg im vierten Quartal um drei Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen, die im Durchschnitt mit 14,27 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Auch im neuen Jahr soll der Wert weiter steigen: Das Geldhaus rechnet für das erste Quartal mit einem NII von 14,5 bis 14,6 Milliarden Dollar. Im Jahresverlauf dürfte dieser steigen und im Schlussquartal 2025 bei 15,5 bis 15,7 Milliarden Dollar liegen.

Auch der Chef von Morgan Stanley, Ted Pick, zeigte sich mit dem Zahlenwerk seiner Bank zufrieden. Vor allem Geschäfte im Investment-Banking seien gut gelaufen. Allein in diesem Bereich kletterten die Erlöse um ein Viertel auf 1,64 Milliarden Dollar. Auch die Vermögensverwaltung hat nach Angaben von Pick deutlich zugelegt.

Die aufgehellte Stimmung an den Finanzmärkten hatte zuvor den vier US-Großbanken Goldman Sachs, Citigroup, JPMorgan Chase und Wells Fargo sowie dem weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock zum Teil Rekordergebnisse beschert. Alle fünf Unternehmen hatten am Mittwoch ihre Zahlen offengelegt. Dem Finanzmarkt verlieh der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November einen deutlichen Schub. Investoren setzten darauf, dass die heimischen Unternehmen von Trumps Steuer- und Handelspolitik und seinem Credo “America First” stark profitieren werden. Zudem hofften sie auf niedrigere Unternehmenssteuern und mehr Deregulierung.

Im Vorjahr hatte noch die Pleite der Silicon Valley Bank indirekt auf die Bilanzen der US-Geldhäuser durchgeschlagen. So hatten Milliardenbelastungen das Ergebnis der BofA im vierten Quartal 2024 deutlich gedrückt, der Gewinn hatte sich auf 3,1 Milliarden Dollar mehr als halbiert.

Bei den Anlegern kamen die Bilanzen gut an: Die Aktien der Bank of America stiegen im vorbörslichen Handel um 2,7 Prozent, die Papiere von Morgan Stanley um 1,1 Prozent.

(Bericht von Arasu Kannagi Basil, Saeed Azhar, Niket Nishant und Tatiana Bautzer, geschrieben von Philipp Krach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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