Zürich (Reuters) – Der im Zuge der Signa-Krise in die Kritik geratene Julius-Bär-Präsident Romeo Lacher nimmt den Hut.
Lacher habe den Verwaltungsrat über seine Absicht informiert, an der Generalversammlung 2025 nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen, erklärte der Schweizer Vermögensverwalter am Montag. “Unter seiner Führung hat der Verwaltungsrat entschlossen gehandelt, um die Auswirkungen der im Jahr 2023 erlittenen Kreditverluste anzugehen und einen neuen CEO zu bestimmen”, erklärte Vizepräsident Richard Campbell-Breeden. “Dank Romeo Lachers Arbeit und seinem Engagement für eine rasche und nahtlose Nachfolgeregelung sind wir bereit für die nächste Phase in der Entwicklung unserer Strategie.”
Nach hohen Kreditverlusten als Folge der Pleite der österreichischen Immobiliengruppe Signa des Investors Rene Benko hatte Bär vor einem Jahr Konzernchef Philipp Rickenbacher ausgewechselt. Damals wurden auch Forderungen laut, dass Lacher als höchster Aufseher hätte zurücktreten müssen. An Rickenbachers Stelle trat vorübergehend der stellvertretende CEO Nic Dreckmann. Nach einer monatelangen Suche hob die Zürcher Privatbank Stefan Bollinger auf den Schild. Der Goldman-Sachs-Manager trat seine neue Aufgabe vor gut zwei Wochen an.
Nach der Ernennung Bollingers zum Konzernchef biete sich die Gelegenheit, die strategische Entwicklung von Julius Bär auch auf Stufe Verwaltungsrat unter einer neuen Führung voranzutreiben, erklärte das Institut. Der Verwaltungsrat habe einen Suchprozess für externe Kandidaten eingeleitet. Dieser Prozess stehe kurz vor dem Abschluss. Der Wahlvorschlag für das Verwaltungsratspräsidium werde voraussichtlich im März 2025 zusammen mit der Einladung zur Generalversammlung und den Anträgen zu den Wahlen in den Verwaltungsrat mitgeteilt.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)