Bahn legt gleich zum Auftakt der Tarifrunde Angebot vor

Frankfurt (Reuters) – Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) streben eine schnelle Einigung in der diesjährigen Tarifrunde ohne Streiks an.

Die Bahn lege gleich zum Auftakt der Gespräche ein Angebot vor, kündigte Personalvorstand Martin Seiler am Dienstag in Frankfurt an. Man wolle damit ein Signal setzen für eine zügige Lösung. Sowohl Mitarbeiter wie das Unternehmen wollten Klarheit. “Also wir werden zügig verhandeln, wollen zügig zu Kompromissen kommen und dann auch hier einen guten Start heute mit der EVG hinlegen.” EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay verwies auf die Krise der Bahn sowie auf die Pläne von Parteien wie der Union, den Staatskonzern radikal umzubauen. “Und deshalb ist es wichtig für die Beschäftigten, schnell zu wissen, wie es in den nächsten Monaten aussieht.”

Ziel der Tarifparteien ist es, noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar mit einem Abschluss Fakten zu schaffen. Dies könnte auch eine Beschäftigungssicherung einschließen. “Wir werden natürlich heute mit dem ersten Angebot auch die Themen unterstreichen, die für die Beschäftigten wichtig sind”, sagte Seiler, der direkt vor Verhandlungsbeginn aber keine Details zum Angebot nennen wollte.

Die EVG fordert für rund 190.000 Beschäftigte mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn. Für besonders belastete Schichtarbeiter, rund 100.000, solle es einen Zuschlag von 2,6 Prozent geben. Dieser Zuschlag könne auch mit drei weiteren freien Tagen abgegolten werden. Gewerkschaftsmitglieder sollen noch einmal 500 Euro extra erhalten. Eine Laufzeit für ein Abkommen nannte die EVG nicht. Der bisherige Vertrag und damit die Friedenspflicht läuft noch bis Ende März.

Die Bahn befindet sich in der größten Krise ihrer Geschichte. Sie hat ein Sanierungsprogramm bis 2027 aufgelegt, das auch den Abbau Tausender Stellen vor allem in der Verwaltung vorsieht. Besonders dramatisch ist die Lage bei der Güterbahn DB Cargo, die um ihr Überleben kämpft.

(Bericht von: Markus Wacket, Reuters TV; redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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