Importpreise mit größtem Anstieg seit fast zwei Jahren – Nahrungsmittel teurer

Berlin (Reuters) – Die Preise für die von Deutschland aus aller Welt importierten Waren sind im Dezember wegen höherer Lebensmittelpreise so stark gestiegen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

Die Einfuhren verteuerten sich um durchschnittlich 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das ist der kräftigste Anstieg seit Februar 2023. Von November auf Dezember gab es ein Plus von 0,4 Prozent, das damit etwas stärker ausfiel als von Ökonomen vorhergesagt. Im Jahresdurchschnitt 2024 fielen die Importpreise um 1,2 Prozent, nachdem es 2023 (plus 6,5 Prozent) und 2022 (plus 21,8 Prozent) nach dem russischen Überfall auf die Ukraine noch kräftige Anstiege gegeben hatte.

Da die deutsche Wirtschaft sehr viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen höhere Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Im Dezember ist die Teuerungsrate für Verbraucher den dritten Monat in Folge gestiegen – und zwar von 2,2 auf 2,6 Prozent. Auf diesem Niveau dürfte sie auch im Januar verharren, sagen Ökonomen voraus. Das Statistikamt veröffentlicht dazu am Freitag eine erste Schätzung.

Besonders stark verteuerten sich zum Jahresende importierte Nahrungsmittel. Diese kosteten 10,2 Prozent mehr als im Dezember 2023. Für Süßwaren musste dabei im Schnitt 71,2 Prozent und für Orangensaft 69,5 Prozent mehr bezahlt werden. Geflügelfleisch verteuerte sich um 20,0 Prozent, Milch und Milcherzeugnisse um 13,3 Prozent. “Bei den Süßwaren lag die Teuerung hauptsächlich an den gestiegenen Preisen für Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl”, erklärten die Statistiker. Hier gab es einen Aufschlag von 188,1 Prozent.

Energieimporte verteuerten sich im Schnitt um 0,4 Prozent. Strom kostete dabei 62,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mineralölerzeugnisse verbilligten sich hingegen um 5,9 Prozent.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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