Tokio (Reuters) – Nach dem bisher nicht öffentlich bestätigten Scheitern der Fusion mit dem größeren Konkurrenten Honda schaut sich Nissan nach Informationen von Insidern schon nach neuen Partnern um.
Dabei sei der Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn aus Taiwan ein Kandidat, der Smartphones für Apple fertigt, aber zusammen mit Autobauern auch Elektroautos. Dieses Geschäftsfeld leitet bei Foxconn der frühere Nissan-Manager Jun Seki. Nissan sei offen für Kooperationen mit Technologieunternehmen, um den Umbruch zu softwaregesteuerten Autos und E-Antrieben zu bewältigen, sagten zwei mit den Überlegungen Vertraute am Donnerstag.
Am Mittwoch war von Insidern zu erfahren, dass Nissan aus den im Dezember angekündigten Verhandlungen über eine Fusion mit Honda ausgestiegen ist. Nissan-Chef Makoto Uchida habe das seinem Honda-Kollegen Toshihiro Mibe gesagt. Aus der Nummer zwei und drei in Japan wäre sonst der drittgrößte Autokonzern weltweit nach Toyota und Volkswagen entstanden. Streitpunkt war demnach die Absicht Hondas, den kleineren Autobauer Nissan zur Tochtergesellschaft zu machen, obwohl ursprünglich eine Fusion unter Gleichen das Ziel war. Der Rückzug von den Gesprächen werde vom Nissan-Vorstand in der kommenden Woche vor Bekanntgabe der nächsten Quartalszahlen am 13. Februar final beschlossen, sagte ein Insider. Unternehmenssprecher bestätigten das bisher nicht.
(Bericht von Maki Shiraki und Daniel Leussink; geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)