Kering feuert Gucci-Designchef De Sarno

Paris (Reuters) – – Kurz vor seiner Bilanzveröffentlichung hat der französische Luxusgüter-Konzern Kering den Designer seines Modelabels Gucci gefeuert.

Nach weniger als zwei Jahren verlässt Kreativdirektor Sabato De Sarno das italienische Flaggschiff-Label, wie Kering am Donnerstag mitteilte. Der Vorstand werde nun eine neue künstlerische Leitung suchen. Diese werde dann zusammen mit Gucci-Chef Stefano Cantino das Luxus-Label “zu einer erneuerten Modeführerschaft und nachhaltigem Wachstum führen”, betonte die stellvertretende Vorstandschefin Francesca Bellettini.

Die Herbst/Winterkollektion werde am 25. Februar vom Gucci-Designbüro präsentiert. Die Suche nach einem Ersatz für einen der prestigeträchtigsten Posten in der Modebranche könnte einige Zeit dauern. Zu den Top-Persönlichkeiten in diesem Zusammenhang könnten der Italiener Pierpaolo Piccioli gehören, der sich kürzlich von Valentino getrennt hat, und John Galliano, der gerade Maison Margiela verlassen hat.

Die Entscheidung, die Geschäftsbeziehung mit de Sarno abzubrechen, fällt genau zu dem Zeitpunkt, in dem die minimalistischen Designs des 42-jährigen Italieners die Geschäfte füllen. De Sarno hatte 2023 die Position des Gucci-Chefdesigners übernommen und damit die Nachfolge von Alessandro Michele angetreten, dessen verspielte Designs die Marke sieben Jahre lang geprägt hatten. De Sarno sollte das Label, das für etwa die Hälfte des Kering-Umsatzes sorgt, wieder zu alter Stärke zurückführen. Die Luxusbranche ist insgesamt allerdings seit längerem aus dem Tritt geraten. Gucci verbuchte im dritten Quartal einen Einbruch der Erlöse um ein Viertel.

“Ich glaube, das war absehbar. Der zurückhaltende Stil von Sabato De Sarno passte nicht zu dem überschwänglichen Bild, das sich die Verbraucher in den vergangenen 30 Jahren von Gucci gemacht haben”, sagte Bernstein-Analyst Luca Solca.

(Bericht von Tassilo Hummel unter Mitarbeit von Mimosa Spencer, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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