Unilever wählt Amsterdam für “Langnese” & Co als Primär-Börsenplatz

(Reuters) – Der britische Konsumgüterkonzern Unilever will sein Geschäft mit Speiseeis an die Börse bringen.

Dabei sei für die Sparte mit Marken wie Langnese, Magnum, Wall’s und Ben & Jerry’s Amsterdam als primärer Börsenplatz vorgesehen, teilte Unilever am Donnerstag mit. Die Zweitnotierung soll dann auf dem Parkett in London und New York erfolgen. Unilever erklärte, durch die Abspaltung der Sparte entstehe ein weltweit führendes Unternehmen, “das in einer äußerst attraktiven Kategorie mit fünf der zehn meistverkauften globalen Eiscrememarken tätig ist.”

Unilever hatte im Frühjahr 2024 angekündigt, sich im Zuge seines Sparprogramms von seinem Eiscreme-Geschäft trennen zu wollen. Einige Analysten hatten einen kompletten Verkauf oder ein Joint Venture der Eiscreme-Sparte bevorzugt.

Für den Börsenplatz London wäre eine Notierung der Unilever-Speiseeissparte in Amsterdam ein herber Rückschlag. Britische Beamte hatten im vergangenen Jahr eine Reihe von Börsenreformen vorgenommen, die London helfen sollen, nach dem Brexit besser mit den Handelsplätzen in New York und in der EU zu konkurrieren. Die Lockerungen der Börsenregeln haben aber bislang keine spürbare Wende bei den Börsengängen gebracht.

MARKTWACHSTUM SCHWÄCHELT

Unilever, unter dessen Dach Marken wie Pfanni, Rexona oder Viss vertreten sind, teilte zudem mit, 2024 den Umsatz um 4,2 Prozent auf 60,8 Milliarden Euro gesteigert zu haben. “Alle Geschäftsgruppen erzielten im Jahresverlauf ein positives Volumenwachstum”, erklärte Konzernchef Hein Schumacher. Für 2025 kündigte er ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent an. “Das Marktwachstum, das sich im Laufe des Jahres 2024 verlangsamt hat, wird voraussichtlich auch im ersten Halbjahr 2025 schwach bleiben”, erklärte Schumacher. Er kündigte zudem einen Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an.

An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an: Die Papiere verloren knapp sieben Prozent an Wert. Der Ausblick zur verhaltenen Entwicklung werde die Aktie belasten, kommentierten Experten von Jefferies.

(Bericht von Yadarisa Shabong in Bangalore und Richa Naidu in London; geschrieben Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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