CVC und Gründerfamilie kommen auf 72 Prozent an Compugroup

München (Reuters) – Der Finanzinvestor CVC und die Gründerfamilie Gotthardt halten künftig zusammen 72,1 Prozent am Medizinsoftware-Unternehmen CompuGroup Medical.

CVC sicherte sich mit seinem Übernahmeangebot zum Ablauf der zweiten Annahmefrist 21,85 Prozent an CompuGroup, die Gotthardts behalten ihre 50,12 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag in Koblenz mitteilte. Vorstandschef Daniel Gotthardt, der Sohn von Firmengründer Frank Gotthardt, sprach vom “nächsten Kapitel in der Erfolgsgeschichte von CompoGroup Medical”. Man wolle mit CVC neue Wachstumspotenziale erschließen.

Dass sich ein Finanzinvestor mit einem Minderheitsanteil begnügt, ist selten. Inzwischen sind die Beteiligungsfirmen aber auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten zunehmend auch dazu bereit.

Die beiden Großaktionäre hatten bereits angekündigt, die Firma anschließend von der Börse zu nehmen. Der Streubesitz von 27,9 Prozent muss aber vorher noch einmal ein Angebot von CVC zum Ausstieg bekommen. Dieses werde aber nicht höher ausfallen als die 22 Euro, die CVC geboten hatte, bekräftigte CompuGroup. Die CompuGroup-Aktie lag am Freitag mit 22,78 Euro trotzdem höher.

CVC will der Firma nach früheren Angaben eine “effizientere Kapitalstruktur” verpassen, also – wie bei Finanzinvestoren üblich – neue Kredite aufnehmen. Finanzchefin Daniela Hommel hatte gesagt, CompuGroup könne mit Hilfe von CVC schneller und mehr Zukäufe finanzieren. Frank Gotthardt hatte CompuGroup 1987 gegründet und 2007 an die Börse gebracht.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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