Bericht: ZF Friedrichshafen prüft Abspaltung von Antriebssparte

Frankfurt (Reuters) – Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen prüft nach einem Medienbericht die Abspaltung seiner Antriebssparte.

Schon in diesem Jahr solle die Abkopplung der Kernsparte “E-Division” abgeschlossen werden, um sie 2026 womöglich zu verkaufen, berichtete das “Handelsblatt” am Dienstag mit Verweis auf Konzernkreise. Die Sparte umfasst nicht nur elektrische, sondern auch konventionelle und hybride Antriebe. Sie macht mit mehr als 32.000 Beschäftigten 11,5 Milliarden Euro Umsatz. Mögliche Interessenten seien Hyundai und der Auftragsfertiger Foxconn aus Taiwan.

ZF wollte sich nicht unmittelbar zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Unternehmens sagte dem “Handelsblatt”: “Um der Division wieder profitables Wachstum zu ermöglichen und die dafür nötigen Investitionen zu tätigen, prüfen wir derzeit strategische Kooperationen und Partnerschaften.” Diese könnten sich auf einzelne Komponenten oder auch die gesamte Division beziehen. Die interne Prüfung wolle ZF nicht kommentieren.

Fraglich sei, ob Käufer viel Geld in die Hand nehmen wollten, hieß es weiter in dem Bericht. Die Sparte habe zwar Rekordaufträge von mehr als 30 Milliarden Euro hereingeholt, Konkurrenten aber nur durch niedrige Preise ausgestochen. Bei vollständigem Abarbeiten der Aufträge würde deshalb ein Verlust im mittleren einstelligen Milliarden-Euro-Bereich anfallen, sagte ein Insider der Zeitung.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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