Ost-Sparkassen trotz Flaute mit Gewinnplus – Trendwende bei Neukrediten

Berlin (Reuters) – Trotz der Konjunkturflaute haben die ostdeutschen Sparkassen 2024 mehr Gewinn gemacht.

Das zusammengefasste Betriebsergebnis der Institute vor Bewertung – eine wichtige Kennziffer für das operative Geschäft – lag bei 2,3 Milliarden Euro und damit etwas über den 2,14 Milliarden aus dem Vorjahr, wie der Verband OSV am Dienstag mitteilte. Das Jahresergebnis vor Steuern stieg um gut 18 Prozent auf 969 Millionen Euro. Die 43 Sparkassen hätten in einem schwankenden und schwierigen Umfeld ihre Ziele erreicht, sagte der Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV), Wolfgang Zender, in Berlin. Für 2025 werde ein stabiles Jahr “auf etwas geringerem Niveau” erwartet. Grund dafür seien anziehende Kosten und ein mitunter schwächeres Zinsergebnis. Zudem könnten sich steigende Firmenpleiten in den Bilanzen niederschlagen.

Nach dem Einbruch der Darlehenszusagen 2023 um 30 Prozent spürten die Institute hier eine Trendwende. Im vergangenen Jahr zog das Kreditneugeschäft um gut sieben Prozent an. Allerdings sorgte nur die Nachfrage von Privatpersonen – hier vor allem bei Wohnungsbaukrediten – für ein Plus von 12,5 Prozent. Die Darlehenszusage bei Firmen und Selbstständigen stabilisierte sich zwar, sank aber immer noch um ein Prozent.

OSV-Präsident Ludger Weskamp appellierte an die Europäische Zentralbank als Aufsicht, drei Jahre lang keine zusätzlichen Kapitalanforderungen zu erlassen. Denn mehr Auflagen brächten nicht mehr Sicherheit, sondern engten den Spielraum ein, mit Darlehen die Wirtschaft anzukurbeln. “Angesichts der anstehenden Finanzierungsaufgaben, Stichwort Transformation, ist es sehr kontraproduktiv, wenn die Kreditvergabe ständig erschwert wird”, kritisierte Weskamp.

Der OSV vertritt die Interessen der Sparkassen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Institute in Thüringen sind zusammen im Verbund mit Sparkassen aus Hessen.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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