Amsterdam (Reuters) – Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips erwartet wegen der unverändert schleppenden Nachfrage in China auch in diesem Jahr ein verhaltenes Wachstum.
Zwischen einem und drei Prozent solle der Umsatz 2025 steigen, nach einem Plus von einem Prozent im vergangenen Jahr. Im laufenden ersten Quartal rechnet Philips nach den Angaben vom Mittwoch sogar mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Grund ist vor allem der schwächelnde chinesische Markt, der rund zehn Prozent der Konzerneinnahmen ausmacht. Hier erwartet Philips in diesem Jahr ein Umsatzminus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. An der Amsterdamer Börse rutschten die Aktien des niederländischen Traditionskonzerns um zwölf Prozent ab.
Vor allem die maue Aussicht auf das Auftaktquartal belaste den Kurs, kommentierten Experten von J.P. Morgan. Analysten der Bank of America beschrieben die Prognose jedoch als “sehr konservativ” mit dem Potenzial zur Überraschung.
Sorgen machen Philips auch die angekündigten Zölle der USA und Chinas. Der Konzern, der Produkte von elektrischen Zahnbürsten zu medizinischen Bildgebungssystemen verkauft, befinde sich in Gesprächen mit Regierungen in Washington, Peking und in Europa, sagte Philips-Chef Roy Jakobs. Die Gesundheitsversorgung müsse als “sehr wesentliches Bedürfnis” geschützt werden.
Seit längerem geht China verstärkt gegen mögliche Bestechung im Gesundheitssektor vor. Dadurch kommen die Bestellungen medizinischer Geräte und von Medikamenten zeitweise zum Erliegen. Philips-Konkurrenten wie Siemens Healthineers oder GE Healthcare bekommen dies ebenfalls zu spüren. Philips-Finanzchefin Charlotte Hanneman erklärte, sie sehe auch in der zweiten Jahreshälfte keine Erholung der Nachfrage in der Volksrepublik. Der Konzern müsse schlanker und effizienter werden. Dabei werde der Vorstand auch das Personal in den Blick nehmen.
Das vergangene Jahr schloss Philips mit einem Plus der vergleichbaren Erlöse von einem Prozent auf 18 Milliarden Euro ab, was im Rahmen der reduzierten Jahresziele lag. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) kletterte auf 2,1 (1,9) Milliarden Euro. Der Vorstand schlug eine unveränderte Dividende von 0,85 Euro je Aktie für 2024 vor.
(Bericht von Alessandro Parodi, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)