Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst erneut vertagt

Berlin (Reuters) – Die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,7 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind am Dienstag ohne merkliche Annäherung erneut vertagt worden.

Dabei legten die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein formelles Angebot vor. “Die Arbeitgeber mauern komplett. Eine Verständigung ist derzeit nicht in Sicht”, sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Abend in Potsdam. Der Verhandlungsführer des Deutschen Beamten-Bundes dbb, Volker Geyer, drohte: “Ohne weitere Warnstreiks kommen wir hier wohl nicht weiter.”

Fortgesetzt werden sollen die Gespräche vom 14. bis 16. März, ebenfalls in Potsdam. Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Anhebung um 350 Euro monatlich. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die die Verhandlungen für den Bund führt, erklärte, sie sei zuversichtlich, dass dann eine Einigung gefunden werden könne. Die knappen Kassen und das Interesse der Steuerzahler müssten hierbei genauso berücksichtigt werden, wie eine “angemessene und faire Lösung” für die Beschäftigten. “Das ist für mich eine Frage des Respekts”, sagte die SPD-Politikerin.

Für die Kommunen führt die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, die Verhandlungen. Der Bund hat rund 132.000 Beschäftigte, die Kommunen etwa 2,6 Millionen. Die Länder sind aus der Tarifgemeinschaft mit Bund und Kommunen ausgetreten und verhandeln gesondert.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL1I065-VIEWIMAGE