Stockholm (Reuters) – Schweden untersucht einen neuen Verdachtsfall mutmaßlicher Sabotage an einem Unterwasser-Kabel in der Ostsee.
Die Küstenwache entsandte ein Schiff zu der Stelle in der schwedischen Wirtschaftszone vor der Insel Gotland, wie die Polizei in Stockholm mitteilte. “Die vorläufige Untersuchung bezieht sich auf den Verdacht der Sabotage”, sagte ein Polizeisprecher zu Reuters. Bei der Leitung handelt es sich erneut um das Datenkabel C-Lion1, das Finnland und Deutschland verbindet. Der finnische Betreiber Cinia erklärte, dass leichte Beschädigungen an der Glasfaserleitung festgestellt worden seien. Die Funktionalität sei jedoch nicht beeinträchtigt.
Es ist das dritte Mal binnen vier Monaten, dass das Kabel beschädigt wurde. Bei Vorfällen im November und Dezember war es zeitweise vollständig lahmgelegt worden. Angesichts der gegenwärtigen Sicherheitslage seien Schäden an der Unterwasserinfrastruktur besonders besorgniserregend, sagte Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson. Die Regierung werde auf dem Laufenden gehalten. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs steht die Ostsee-Region unter besonderer Beobachtung, da es eine Reihe von Zwischenfällen mit Gasleitungen sowie Strom- und Datenkabeln gegeben hat. Häufig werden sie Russland zugeschrieben. Russland weist die Vorwürfe zurück. Die Nato hat ihre Präsenz dort erhöht. Die meisten Schäden wurden durch zivile Schiffe verursacht, die ihren Anker am Meeresboden entlang schleiften.
(Bericht von Johan Ahlander, Simon Johnson, Essi Lehto, Louise Breusch Rasmussen, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)