Studie: Kosten für Ukraine-Wiederaufbau auf 524 Milliarden Dollar gestiegen

Washington (Reuters) – Die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft nach der russischen Invasion vor drei Jahren sind auf 524 Milliarden Dollar gestiegen.

Wie aus einer Studie der Weltbank, der Vereinten Nationen, der Europäischen Kommission und der ukrainischen Regierung am Dienstag weiter hervorgeht, wäre dies das Dreifache der erwarteten Wirtschaftsleistung der Ukraine für 2024. Im Vergleich zu einer Schätzung vor einem Jahr seien die Kosten um über sieben Prozent geklettert. Am stärksten betroffen seien die Bereiche Wohnungsbau, Verkehr, Energie, Handel und Bildung. “Im vergangenen Jahr ist der Wiederaufbaubedarf der Ukraine aufgrund der anhaltenden Angriffe Russlands weiter gestiegen”, erklärte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal.

Die Studie zeigt einen Anstieg der beschädigten oder zerstörten Vermögenswerte im Energiesektor um 70 Prozent seit der vorigen Bewertung vor einem Jahr. Betroffen seien vor allem Stromerzeugung, -übertragung, -verteilungsinfrastruktur und Fernwärme.

Die ukrainische Regierung hat mit Unterstützung von Gebern 7,37 Milliarden Dollar zur Deckung der vorrangigen Bedürfnisse für 2025 bereitgestellt. Der Erklärung zufolge gibt es aber immer noch eine Finanzierungslücke von fast zehn Milliarden Dollar. Die jüngste Bewertung, bei der eine universelle Methode zur Bewertung von Schäden und Bedarf verwendet wurde, ergab, dass der direkte Schaden in der Ukraine durch russische Angriffe von 152 Milliarden Dollar im Februar 2024 auf 176 Milliarden Dollar gestiegen ist. Etwa 13 Prozent des gesamten Wohnungsbestands der Ukraine wurden demnach beschädigt oder zerstört – das betrifft mehr als 2,5 Millionen Haushalte.

Die Studie quantifiziert den Angaben zufolge den direkten physischen Schaden an Gebäuden und anderer Infrastruktur, die Auswirkungen auf das Leben sowie den Lebensunterhalt der Menschen. Enthalten seien auch Kosten für einen “besseren Wiederaufbau”, hieß es.

(Bericht von Andrea Shalal, geschrieben von Klaus Lauer; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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