Riad (Reuters) – Der Petrochemiekonzern Saudi Basic Industries (Sabic) hat zum Jahresendspurt überraschend einen Verlust eingefahren und einen Sparkurs eingeschlagen.
Im vierten Quartal belief sich der Nettoverlust auf 1,89 Milliarden Rial (480 Millionen Euro), nach einem Minus von 1,73 Milliarden Rial im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad mitteilte. Analysten hatten laut LSEG-Daten mit einem Gewinn von etwas mehr als einer Milliarde Rial gerechnet.
“Die Fixkosten steigen im Winter üblicherweise”, sagte Salah Al-Hareky, Executive Vice President für Corporate Finance. Dies gelte auch für das vierte Quartal, insbesondere im letzten Monat, in dem es einen Rückgang der verkauften Mengen gebe. Sabic habe wegen der Kursentwicklung seiner Aktien eine Wertminderung von 311 Millionen Dollar vorgenommen. Seit Jahresbeginn sind die Papiere des Chemieunternehmens um fast fünf Prozent gefallen.
Ein Programm zur Kostensenkung und Kapitaleffizienz sei bereits gestartet worden, sagte Al-Hareky. Damit wolle Sabic die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zugleich nach potenziellen Möglichkeiten für “selektive Investitionen” suchen. Wie die Kosten gesenkt werden sollen, ließ er offen. Der Konzern werde zudem einige Kernvermögenswerte umstrukturieren und Bereiche abstoßen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten. Dabei habe Sabic eine mögliche Beteiligung an der Konsolidierung innerhalb der Branche im Blick.
Bei den Investitionen soll der Gürtel enger geschnallt werden. In diesem Jahr rechnet der Konzern mit Investitionen von 3,5 bis vier Milliarden Dollar. Für 2024 waren vier bis fünf Milliarden Dollar erwartet worden.
(Bericht von Pehsa Magid und Yousef Saba, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
