Deutschlands Automarkt schwächelt im Februar – Tesla-Absatz bricht ein

Berlin (Reuters) – Tesla verkauft in Deutschland deutlich weniger Autos als noch vor einem Jahr.

Im Februar wurden gerade einmal 1429 Fahrzeuge des US-Elektroautobauers neu zugelassen, das entspricht einem Rückgang um 76,3 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch zu seiner monatlichen Statistik mitteilte. Bereits im Januar waren deutlich weniger Teslas neu auf die Straßen gekommen – obwohl in Deutschland die Nachfrage nach Elektroautos zuletzt zulegte.

Allein im Februar wurden 35.949 Elektroautos neu zugelassen, das sind 30,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Inzwischen kommen Elektroautos auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent. Im Vorjahr war die Nachfrage nach dem abrupten Aus der staatlichen Kaufprämie noch eingebrochen. Der Vizepräsident des Kfz-Gewerbeverbandes Thomas Peckruhn verwies darauf, dass die Vorjahreswerte extrem niedrig gewesen seien. Zudem seien viele Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge ins neue Jahr geschoben worden, um die CO2-Flottenwerte positiver darzustellen. Der Verband sprach sich für eine weitere Förderung der Nachfrage aus. “Wenn man den Hochlauf der Elektromobilität richtig in Gang bringen will, wird es ohne unterstützende Maßnahmen der Politik nicht gehen.” Die Vorschläge der EU-Kommission gingen dabei in die richtige Richtung, reichten aber nicht aus.

Insgesamt wurden im Februar 203.434 Autos neu zugelassen, das sind 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Seit Jahresauftakt summiert sich das Minus damit auf 4,6 Prozent. Das Vor-Corona-Niveau ist damit in weite Ferne gerückt: Im gleichen Zeitraum 2019 wurden noch rund 120.000 Neuwagen mehr in Deutschland verkauft. Abwärts ging es vor allem bei Diesel- und Benzinfahrzeugen. Bei den Marken verzeichnete Opel einen Rückgang um mehr als ein Drittel. Porsche setzte 45 Prozent weniger Autos ab, Mini ein Viertel weniger, bei Mercedes lag der Rückgang bei 6,4 Prozent. BMW und Volkswagen verkauften dagegen 6,1 beziehungsweise 1,7 Prozent mehr Autos als vor Jahresfrist. Ford schaffte sogar einen Anstieg um mehr als ein Fünftel.

Die Fahrzeugproduktion in Deutschland sank unterdessen um drei Prozent auf 361.500 Fahrzeuge, wie der Branchenverband VDA mitteilte. Allerdings hatte der Februar einen Arbeitstag weniger als der Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden knapp 700.000 Autos hergestellt, das sind drei Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Das Vorkrisenniveau ist damit aber immer noch weit entfernt.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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