FT: Apple klagt gegen britische “Hintertür”-Anordnung bei Datenspeicherung

Frankfurt (Reuters) – Apple wehrt sich einem Zeitungsbericht zufolge gegen den geforderten staatlichen Zugriff auf verschlüsselte private Dateien seiner britischen Nutzer.

Apple habe Einspruch gegen eine Anordnung der britischen Regierung eingelegt, eine “Hintertür” in seinen sichersten Cloud-Speichersystemen einzurichten, berichtet die “Financial Times” am Dienstag unter Berufung auf Insider. Die britische Regierung fordert vom US-Technologiekonzern eine technische Hintertür, um sämtliche Dateien im Apple-Cloudspeicher “iCloud” auslesen zu können. Bislang bitten Strafverfolger Firmen wie Apple nur in begründeten Verdachtsfällen um technische Unterstützung bei der Sicherung von Beweisen.

Apples “Advanced Data Protection” verschlüsselt in iCloud hochgeladene Dateien von Nutzern, so dass nicht einmal der iPhone-Anbieter selbst diese einsehen kann. Sicherheitsbehörden ist dies ein Dorn im Auge, weil es aus ihrer Sicht die Strafverfolgung erschwert. Bei einer Anhörung vor dem britischen Parlament hatte Apple im vergangenen Jahr betont, keinesfalls eine Hintertür in seine Produkte einzubauen, die Behörden Zugang zu verschlüsselten Nutzer-Dateien ermöglicht. Eher würde man “Advanced Data Protection” in Großbritannien vom Markt nehmen.

Das britische Innenministerium und das Investigatory Powers Tribunal reagierten nicht sofort auf Anfrage von Reuters für einen Kommentar, Apple lehnte eine Stellungnahme ab.

(Bericht von Akash Sriram und Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL2407P-VIEWIMAGE