Grönland erteilt Trump eine Abfuhr: Wir wollen keine Amerikaner sein

Kopenhagen (Reuters) – Die Regierung in Grönland weist erneute Ansprüche von US-Präsident Donald Trump auf die riesige Insel zurück.

“Wir wollen weder Amerikaner noch Dänen sein, wir sind Kalaallit (Grönländer)”, teilte der Ministerpräsident der autonomen dänischen Region, Mute Egede, am Mittwoch über Facebook mit. “Die Amerikaner und ihr Präsident müssen das verstehen”, schrieb Egede mit Blick auf Trumps erste Rede seiner neuen Amtszeit vor dem US-Kongress am Dienstagabend. Trump hatte bekräftigt, die im Arktischen Ozean liegende Insel in die USA eingliedern zu wollen. An die Grönländer gerichtet sagte er: “Wir werden für eure Sicherheit sorgen, wir werden euch reich machen, und gemeinsam werden wir Grönland in Höhen führen, die ihr nie für möglich gehalten habt.” Grönland sei “sehr, sehr wichtig” für die militärische und internationale Sicherheit.

“Wir sind nicht käuflich”, erklärte der Regierungschef Grönlands. “Unsere Zukunft wird von uns in Grönland bestimmt.” Kommenden Dienstag wird in Grönland gewählt. Dabei geht es auch um die Option, sich vollständig von Dänemark zu trennen. Bis 1953 war Grönland eine dänische Kolonie und hat seitdem weitgehende Autonomie erlangt. Dazu gehört auch das Recht, die Unabhängigkeit zu erklären. Meinungsumfragen zufolge lehnen die meisten Grönländer einen Beitritt zu den Vereinigten Staaten ab. Eine Mehrheit liebäugelt mit der Unabhängigkeit von Dänemark.

(Bericht von Louise Breusch Rasmussen und Stine Jacobsen, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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