Heil kündigt Rentenerhöhung um 3,74 Prozent an

Berlin (Reuters) – Die Bezüge der rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland sollen zum 1. Juli erneut deutlich stärker steigen als die Inflation.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte am Donnerstag eine Erhöhung um 3,74 Prozent an. Die allgemeine Preissteigerung wird in diesem Jahr bei etwas über zwei Prozent erwartet. Bei der Rentenanhebung griff nach Angaben des Ministeriums erneut die gesetzliche Mindestsicherung eines Rentenniveaus von 48 Prozent eines Durchschnittslohns. Die Garantie läuft in diesem Jahr aus. Die SPD will in den Sondierungen mit der Union eine Verlängerung durchsetzen.

“Die gute Lohnentwicklung führt erneut zu einer Rentenanpassung, die die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner stärkt”, erklärte Heil. Stabile Renten seien eine Frage der Leistungsgerechtigkeit für die Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet hätten. 2024 waren die Renten um 4,57 Prozent gestiegen.

Die gesetzlichen Altersbezüge folgen im Wesentlichen der Lohnentwicklung. Ohne die gesetzliche Niveausicherung wäre die Anhebung allerdings minimal geringer ausgefallen, wie Heils Ministerium mitteilte. Die “anpassungsrelevante Lohnentwicklung” habe 3,69 Prozent betragen. Dabei schlug zu Buche, dass auch Rentner und Rentnerinnen die deutliche Anhebung der Krankenkassenbeiträge seit Jahresanfang trifft.

Heil nimmt auch an den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer schwarz-roten Bundesregierung teil. Die Rente dürfte dort ein Streitthema werden. Die SPD fordert eine Garantie für ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent eines Durchschnittslohns. “Ich habe dem CDU-Wahlprogramm entnommen, dass es ein gemeinsames Anliegen ist, Menschen nach einem Leben voller Arbeit im Alter ordentlich abzusichern”, sagte Heil der “Süddeutschen Zeitung”.

Die Rentenerhöhung zum 1. Juli muss per Verordnung vom Kabinett beschlossen werden. Ein Termin dafür stand am Donnerstag noch nicht fest.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Scot W. StevensonBei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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