Düsseldorf (Reuters) – Der Anlagenbauer Gea hat sich mit seinen Kunden aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie von der schwachen Branchenkonjunktur absetzen können.
“Wir blicken auf ein sehr starkes Geschäftsjahr 2024 zurück”, sagte Vorstandschef Stefan Klebert am Dienstag. “Das fünfte Jahr in Folge, wo wir uns kontinuierlich verbessern und wachsen, was in all diesen Zeiten, die wir haben, sehr bemerkenswert ist.” Das Auftragspolster und die Effizienzverbesserungen stimmten ihn auch für 2025 zuversichtlich.
Mit Blick auf mögliche US-Zölle betonte Klebert: “Wir sind da wenig sorgenvoll.” Gea sei bislang nicht von Einfuhrgebühren betroffen und dürfte wohl auch keine zu befürchten haben. “Wirklich exzellenten Maschinenbau gibt es eigentlich in Europa – im Schwerpunkt in Deutschland und in Norditalien. Gerade viele Anlagen und Produkte auch für die Pharmazie gibt es in der Qualität nicht in den USA.” Vor diesem Hintergrund würde Gea – sollte es tatsächlich Zölle geben – die Kosten an die Kunden weitergeben können. Zudem habe die Firma auch in den USA Produktionen, betonte Klebert.
WACHSTUM IM FÜNFTEN JAHR IN FOLGE
Der Auftragseingang legte 2024 um 1,5 Prozent auf 5,55 Milliarden Euro zu und der Umsatz wuchs um 0,9 Prozent auf 5,42 Milliarden, wie der Düsseldorfer Konzern mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand stieg um 8,1 Prozent auf 837 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen an den Zuwächsen mit einer um 15 Cent auf 1,15 Euro je Aktie angehobenen Dividende beteiligt werden.
Vorstandschef Klebert kündigte für 2025 ein Umsatzwachstum von ein bis vier Prozent an. Infolge des wachsenden Servicegeschäftes und weiterer Effizienzverbesserungen erwarte er vor Restrukturierungskosten eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 15,6 bis 16,0 (Vorjahr: 15,4) Prozent.
Anders als die Gea haben die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer 2024 das zweite Jahr in Folge deutlich weniger Bestellungen erhalten. Die Maschinenbauer sind ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. Die überwiegend mittelständisch geprägte Branche, zu der auch börsennotierte Unternehmen wie Thyssenkrupp oder Siemens gehören, beschäftigt mehr als eine Million Mitarbeiter.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Philipp Krach.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)